Mitten im Deutschen Herbst kam Keule wohlbehütet und innig geliebt zur Welt und genoss eine hervorragende Erziehung. Was danach schief gegangen ist, unterliegt strengster Geheimhaltung. Sehnlichst wünschten sich seine Eltern, dass er einmal einer befriedigenden, gesellschaftlich wertvollen, anerkannten und lukrativen Tätigkeit nachgehen würde – aber dieser Zug ist wohl inzwischen längst abgefahren.
Vielleicht lag es am Namen, vielleicht daran, dass es Ritalin statt Muttermilch gab, vielleicht aber auch daran, dass er als Kind beinahe in den Zaubertrank gefallen wäre, wenn ihn der etwas tattrige Druide ihn nicht neben dem Kessel fallengelassen hätte. So oder so, als Keule schließlich seine wirkliche Berufung entdeckte, gab es kein Halten mehr “Rock’n’Roll und überhaupt! Oder so!” hieß die Devise.
Schon früh war klar, dass seine Heimat für das Talent des Mannes mit den begnadeten Händen zu klein sein würde: ein Ausnahmegitarrist, der nicht nur ausnahmsweise manchmal sogar übte, sondern auch in Ausnahmefällen hin und wieder nicht zu laut war, wie man sich in eingeweihten Kreisen in stillen Stunden ehrfürchtig zuraunte – vermutlich aber alles nur Gerüchte. Es kam was kommen musste: die Rock’n’Roll-Maschine rollte! Und einmal losgelassen, begeisterte sie Zuhörer diesseits und jenseits des Altai – die einen, wenn die Show begann, die anderen, wenn sie aufhörte. Keule brachte und bringt das Publikum zum Toben – ob in Clubs, Hallen oder Open-Airs aller Größenordnungen bis hin zu Schützenfesten und Baumarkteröffnungen in ländlichen Umgebungen.
Heute, dreißig-und-ein-wenig-mehr-Jahre (um die genaue Zahl streiten sich Musikwissenschaftler aus aller Welt seit Jahren) später, hat er einen amtlichen Marshall Verstärker und er wird ihn benutzen! Aber vernünftigen Gehörschutz gibts ja in allen guten Berufsbekleidungsgeschäften. Außerdem macht Keule Krach mit Les Pauls und SGs aus dem Hause Gibson, bestückt mit Pickups von Andreas Kloppmann und einem Tuning-System von Tronical. Rockt das? Das rockt!